wohninsider_Nachhaltigkeit 2022

76 wohninsider.at | Hier wi rd nachhal t ig gearbei tet | Juni 2022 WALTER KANDUT | AM POINT OF SALE Rein körperlich betrachtet ist der Mensch auf der Erde ein mittelmäßiges Lebewesen. Wir sind weder Geschöpfe für die Luft, noch für Wasser und auch am Land hat uns die Evolution eher vernachlässigt. Wir sind sogenannte Allrounder mit körperlich nicht herausragenden Eigenschaften. Quasi als Ausgleich wurde unser Gehirn mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet. Allein die Masse unseres Gehirns gibt uns die Möglichkeit enormes Wissen anzuhäufen, aus der Vergangenheit zu lernen und mit jeder Generation das Leben auf unseren Planeten zu verbessern. Doch wir lernen scheinbar nicht aus Kriegen, aus Pandemien oder unserem destruktiven Umgang mit der Natur. Planetengerechtes Verhalten steht anscheinend nicht im Lehrplan des Menschen. Der 6. April 2022, der Earth Overshoot Day für Österreich, war ein mahnender Tag und markiert das Datum an dem die Nachfrage der Menschheit nach ökologischen Ressourcen und Dienstleistungen (nach österreichischem Lebensstandard) das übersteigt, was die Erde in diesem Jahr regenerieren kann. Demnach hätten wir ab 7. April unser Leben in Österreich einfrieren müssen. Unser Verstand hat ein Problem mit Normen und Standards. Diese zu akzeptieren fällt sehr vielen zusehends schwerer (z.B. Geschwindigkeitsbeschränkung oder Coronamaßnahmen). Auch der Begriff Nachhaltigkeit wird von zu vielen Akteuren uminterpretiert und verfälscht. Viele stellen ihre eigenen „Regeln“ oder eigenen „Zertifikate“ auf und verunsichern damit bewusst oder unbewusst den Konsumenten. Es gibt in unserem Land für mich noch keinen sichtbaren Willen eindeutige Vorgaben gegen das Greenwashing zu entwickeln. Der Einfluss der tonangebenden Wirtschaft ist anscheinend zu erheblich. Was dabei herauskommt ist nicht zu übersehen. Wir müssen etwas tun Der Raubbau an den Ressourcen unserer Erde, lässt mich an uns Menschen zweifeln. Wir als Gesellschaft wissen schon seit Jahren, WIR MÜSSEN ETWAS TUN um unseren Lebensstandard auf unserem Planeten aufrecht zu erhalten (Wissenschaftler weisen schon seit Jahrzehnten daraufhin). Zugegeben, es hat sich im Kleinen schon viel getan, aber an den wesentlichen Stellschrauben wurde noch zu wenig gedreht. Wenn ich mit einem Fahrzeug auf einen Abgrund zusteuere, ist eine Notbremsung mit überschaubaren kleineren Blessuren (im Verhältnis) immer noch besser als in den Abgrund zu stürzen. Es ist eine destruktive Logik hinter unserem Verhalten zu entdecken – anfangen müssen immer die anderen. Immer öfter höre ich den Vorwand, der eigene Anteil ist so verschwindend klein und fällt nicht ins Gewicht. Ein plakatives Beispiel dazu ist unser viel verbreitetes Konsumverhalten, im besonderen vieler Luxusartikel. Die meisten wissen, wir müssen den CO2 Ausstoß senken und dessen ungeachtet werden immer noch Waren angeboten und gekauft die eine enorme Menge an CO2 ausstoßen, die einen überproportionalen Verbrauch an fossiler Energie haben oder keine Rücksicht auf unser Ökosystem Erde nehmen. Ist die Menschheit eine Fehlkonstruktion? Foto diese Seite: petrmalinak/Shutterstock.com

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