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RAUM : OBJEKT

gramm entwickelt, das teilweise auf bereits

bestehenden Elementen aufbaut, aber weit da-

rüber hinaus geht. Die Frage, die das je nach

Projekt zwischen zwei und sechs Mitarbeiter

starke Team antreibt, ist dabei stets die Über-

setzung von der rein manuellen zur automati-

schen Skalierbarkeit. „Wir haben einen work-

flow, der teilautomatisiert läuft. Daher sind die

Kosten für das Programm deutlich geringer

als bei ähnlichen Projekten“, ist Friesenegger

stolz. Das heißt konkret: „Ein normales Pro-

jekt, eine Wohnung, kostet bei uns zwischen

2.000 und 3.000 Euro.“ Und es geht flott:

„Wir brauchen für eine Zwei- bis Drei-Zim-

mer-Wohnung zirka drei bis vier Tage“, verrät

Friesenegger.

Virtuelles Home Staging

Ausschließlich für erst im Bau befindliche Pro-

jekte, wie anfangs geplant, ist das Programm

aber nicht mehr gedacht. „Wir können auch

bestehende Wohnungen nachbauen“, so der

kreative Kopf der 3 motion virtual gmbh. Dies

seit aktuell noch kostenintensiver, es werde

aber laufend an der weiteren Automatisierung

gearbeitet – mit Erfolg und dem Ziel, dass der

Interessent nur den Grundriss zusendet, dann

aber diesen Raum komplett selbstständig nach

seinen Wünschen einrichten kann.

Store 3.0

Darin liegt auch eine der großen Chancen für

den Handel. „Das Produkt richtet sich an den

Möbelhändler“, stellt Friesenegger klar. „Die-

ser braucht dann keinen riesigen Store mehr,

kein Präsentationsgeschäft, sondern kann mit

dem Programm virtuell seine Produkte zur

Verfügung stellen und seine Kunden können

sich zuhause am Computer anschauen, wie

ihre vier Wände eingerichtet sein werden.“ Die

virtuellen Produkte werden dabei ebenso von 3

motion virtual generiert „beziehungsweise gibt

es meistens digitale Modelle dieser Produk-

te, die wir dann nachbearbeiten.“ An diesem

Datenpool wird aktuell eifrig gefeilt, der Weg

geht aber ganz klar in die Richtung, dass Mö-

belhändler deren Produkte in die Datenbank

speisen und diese dann den Endkunden zur

Verfügung gestellt werden. Das Ergebnis: „Der

Händler hat nicht nur den Schauraum bei sich

im Shop, sondern die Möglichkeit, alle Produk-

te, die er dort virtuell präsentiert, auch jedem

zuhause zugänglich zu machen. Damit müssen

die Kunden nicht mehr direkt zu ihm kom-

men, sondern können sich die Einrichtungspla-

nung bei sich zuhause anschauen, die Möbel in

den Wohnraum hinein stellen und in weiterer

Folge natürlich beim Händler kaufen.“

Ganz easy

Ebenso überschaubar ist auch der erforderli-

che Aufwand. Neben einem Computer oder

Laptop und dem Programm braucht es ledig-

lich eine VR-Brille, einen Controller und zwei

Sensoren, die in einem Raum positioniert wer-

den. Den Kostenpunkt für dieses zusätzliche

Equipment beziffert Friesenegger mit rund

800 Euro Kosten für die Brille. Dazu ein PC

mit leistungsfähiger Grafikkarte, mit denen

Händler das komplette Studio und die Vielfalt

ihren Kunden präsentieren können. So preis-

wert, so einfach ist das Tool im Handling. „Im

Wesentlichen braucht es nur einen Raum, in

dem zwei Sensoren diagonal positioniert wer-

den, die mit dem Bedienfeld und der Brille zu-

sammen arbeiten.“ Aufwand und Platzbedarf

sind denkbar gering: „Eigentlich müssen nur

der Computer und die Brille angeschlossen

werden. Optimal wäre es, wenn die Sensoren

in 2,5 mal 2,5 Metern aufgestellt werden, es

geht aber auch kleiner. Das Beste ist ein quad-

ratischer Bereich, weil man dann die optimals-

te Bewegungsmöglichkeit hat.“

Einfach eintauchen

Diese Bewegungsfläche wird zunächst in dem

Raum definiert, dann heißt es lediglich: Bril-

le aufsetzen und Eintauchen in die virtuelle

Welt. „Das Spannende ist: Der Kopf schal-

tet sofort in die andere Realität“, beschreibt

Friesenegger das beeindruckende Phänomen.

Virtualität und Realität verschwimmen, auf

beeindruckende, unkomplizierte Weise kann

der Wohnraum durchschritten werden und ist

mitsamt Möbel, Küche & Co. nicht nur reali-

tätsgetreu, sondern zum Greifen nahe. Die

Produkte können dabei mit nur zwei Klicks

„Das Spannende ist: Der

Kopf schaltet sofort in

die andere Realität.“

Eintauchen in die Virtual Reality: Realitätsnah und interaktiv lassen sich Wohnräume einrichten und entdecken.

Fotos: 3 motion virutal GmbH

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