

101
RAUM : OBJEKT
Was braucht ein Showroom?
Christian Mikundas sieben Gesetze der Show-
room-Dramaturgie anhand von jenem im BIZ:
3
3
Außen-Landmark: markantes, nach einer
Idee von Eichinger oder Knechtl entworfe-
nes Gebäude aus Glassockel und Aluhülle
mit 3.500 Quadratmeter Ausstellungsfläche
3
3
Innen-Landmark: die Lounge als Treff-
und Mittelpunkt; im Obergeschoß das
FORUM 21, Blahas „Thinktank“
3
3
Stationen und Spannungsbögen: Der
Showroom als Open Space-Büro, segmen-
tiert nach Anschauungsbeispielen unter-
schiedlicher Konzepte und Produkte inkl.
des Einzelbüros
3
3
Flair: mit Bedacht und Geschmack ausge-
wählte Materialien, Farben, Formen und
Objekte schaffen eine Atmosphäre des
Besonderen
3
3
Kleine Sensationen: die Installation „Road
to Design“, die Designklassiker präsentiert,
sowie der „Hotspot“, an dem Neuigkeiten
vorgestellt werden
3
3
Kompetenzzentren: In der Farb- und
Materialwerkstatt lässt man diese auf sich
wirken
3
3
Großer Auftritt: der „Stage“ neben der
Lounge, ein kreisrundes Forum, in dem
Firmen- und Kundenpräsentationen abge-
halten werden.
Fotos: Blaha
Vielseitiges Beispiel für gelebte Kommunikation mit unterschiedlichen
Tischformen und einer integrierten Lesenische. Produkte: BEND Tischsystem
Plattenform Bogen und Plattenform Boot, FRAME Stauraumsystem mit
Lesenische.
Einblick in den Themenparcours Road to Design:
Präsentation der Handelswaren starker europäischer
Partner.
nem entspannten Meeting Point. Man kann
hier ohne Übertreibung vom zentralen Kom-
munikationsort der Firma sprechen. In der
Lounge findet direkter Wissensaustausch
statt.
Sind alle Möbel, die im Showroom zu se-
hen sind, von Blaha?
Es wird ein Portfolio aus Blaha-eigener Pro-
duktion der Holz- und Metallfertigung und
der Tapeziererei gezeigt, das von einem um-
fangreichen Handelswarenportfolio von
starken Partnern aus der EU ergänzt wird.
Importe aus Fernost sind gänzlich ausge-
schlossen.
Hat sich das BIZ bzw. der Showroom
bewährt?
Jedenfalls. Das BIZ spiegelt Trends der Ar-
beitswelten und internationaler Messen wi-
der. Dazu kommt die Wissensplattform FO-
RUM 21 , in der regelmäßig Workshops und
Vorträge zum weit gefassten Themenbereich
Arbeitswelten stattfinden.
Was sind die Leitideen, nach denen der
Showroom gestaltet ist?
Es geht darum, einem fiktiven Office-Be-
nutzer die Möglichkeit zu bieten, Situatio-
nen und kreative Konzepte zu erleben. Die
ausgestellten Szenen sind modular, vielseitig
und formal klar gestaltet. Sie werden auf ge-
eignete Aufgabenstellungen hin ausgearbei-
tet und stellen bestimmte Bürosituationen
dar. Unterschiedliche Lösungsansätze wer-
den gezeigt. Ein Beispiel: „Kommunikati-
onszone“. Das kann eine Cafeteria sein, aber
auch eine firmeneigene Bibliothek, d.h. für
jede Problemstellung gibt es unterschiedli-
che Lösungsansätze.
Wie ist der Showroom gegliedert, inwie-
weit würden Sie von einer gelungenen
Inszenierung sprechen?
Es werden Details des Open Space-Bü-
ros dargestellt, aber auch Einzelbüros. Der
Showroom ist also in Segmente eines Open
Space aufgeteilt und bietet Lösungen für un-
terschiedliche Szenarien.
Wird der Showroom immer wieder neu
bestückt?
Der Entwicklungszeitraum für neue Pro-
dukte beträgt 3 Monate, in diesem Rhyth-
mus werden neue Produkte in die Ausstel-
lung eingepflegt. Das Gesamtkonzept wird
dann dementsprechend angepasst und mo-
difiziert.
Inwieweit sind die Tendenzen der „neu-
en B rowelten“ – flexibel, mobil, vielsei-
tig, kommunikativ, verschiedene Zonen
usw. – mit eingeflossen?
Es gibt zahlreiche neue Produkte, die aktu-
ell wichtige Bereiche wie Akustik, Zonierun-
gen und innovative Gestaltung von Office-
Möbeln widerspiegeln. Die Serien SILENT
PATTERN, SILENT GREEN und PAIS
gehören dazu ebenso wie die extravaganten
Tischsysteme von BEND.
www.blaha.co.at„Das Besondere
am BIZ ist, dass man
Ensembles erfahren
und Anordnungen
erleben kann, anders
als in kleinflächigeren
Einzelhandelssituationen.