wohninsider Februar/März 2017

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TRAINING : WISSEN
it Humor und Feingefühl
beobachtet der systemische
Businesscoach und Paarthe-
rapeut Verhaltensmuster im
Detail und stellt die großen Zusammenhän-
ge her. Bei seinem Vortrag am Servicepoint-
A30 in Bünde (Ostwestfalen) im Herbst ging
es um das Thema: “Wenn Männer einrichten
– Rollenwandel als Designimpuls“.
Die unterschiedlichen Käufertypen
In einer Mischung aus anschaulichen Folien
und kurzweiligem Vortrag führte Uwe Lin-
ke kurz in die Typenlehre der Psychologie
ein. Denn in den Anfangs-Jahren seines ei-
genen Einrichtungshauses stand die Überle-
gung, wie man auch die Männer für die Ge-
staltung des Zuhauses begeistern kann. Die
meisten Frauen beschäftigen sich automatisch
auch ohne Rollenzuweisung mit der Einrich-
tung und das Spannende dabei ist, dass das
persönliche Weltbild nicht nur den Charak-
ter entscheidet, sondern auch prägend für den
Geschmack ist. Wem dauerhafte Sicherheit
wichtig ist, wird auch entsprechend massive
Möbel schön finden. Etwas anderes kommt
für ihn nicht in Betracht und gefällt auch
nicht. Neben diesen Dauertypen gibt es auch
das Gegenteil: Den Veränderer – er sucht
ständig etwas Neues, ihm wird schnell lang-
weilig und Kreativität ist sein Metier.
Massive Stabilität lähmt ihn.
Dann kommt der Nähe-
typ noch häufig vor, denn
er definiert sich über den
Kontakt zu seinen Mitmenschen. Familie und
Freunde sind ihm erste Priorität im Leben. Er
ist ein wenig konfliktscheu, aber hoch kompa-
tibel. Auch hier gibt es einen Gegenpart und
das ist der Distanztyp, der sich mehr durch
Wissen, Bildung und Status definiert. Gerade
hier sind viele Männer angesiedelt.
Die großen Trends verstehen und
für sich nutzen
Doch hat sich das Bild, was männlich er-
scheint, auch sehr gewandelt. In der Design-
entwicklung des Einweg-Rasierers vom Auf-
kommen in den 1950er Jahren bis heute wird
deutlich sichtbar, dass der zunächst typische
Männerartikel runder, bunter und von der
Form weicher wurde. Parallel dazu lässt sich
über die Gesetzgebung und die gesellschaftli-
che Entwicklung sehen, dass der Rollenwan-
del vom befreiten Jäger und einzigen Ernäh-
rer der Familie verlief und der Mann zum
gleichberechtigten Elternteil wurde. Für den
Mann heißt das, dass er nicht nur im Beruf,
sondern oft auch in der Familie performen
muss. Parallel dazu haben sich die Motive für
Kaufimpulse geändert.
Aus der aktuellen Gehirnforschung ist heu-
te bekannt, wie die meisten Männer moti-
viert werden und sich angesprochen fühlen.
Risikofreude, Fachwissen in Spezialgebie-
ten, Freiheit und Individualismus gibt es auch
bei Frauen, aber Männer springen besonders
darauf an. Für den Handel ist das von ent-
scheidender Bedeutung: Männer lassen sich
UWE LINKE
WENN MÄNNER EINRICHTEN
Meist wird es sehr ruhig, wenn Uwe Linke einen Vortrag über die
Zusammenhänge zwischen Wohnen und Psychologie hält. Nicht
nur etwa, weil er 25 Jahre Erfahrung als einer der 300 Top Einrich-
ter in Deutschland hat und spannend aus der Praxis erzählen kann,
sondern eher, weil man sich in Vielem grinsend ertappt fühlt.
Uwe Linke, Experte für Raumpsychologie,
Autor und Speaker
Ganghoferstr. 81, D-81373 München
Mobil:+49 (0)179 471 3078
Bücher von Uwe Linke:
“Die Psychologie des Wohnens”
und
“Single Frau wählt Single Mann und schaut sich seine Wohnung an“
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Foto: Uwe Linke